Emotionen verstehen: STOLZ

Während ich mich eingehend mit der Primäremotion Stolz beschäftige, darf ich einmal wieder feststellen, wie herrlich einem die Wahrnehmung in die Karten spielt, wenn man gerade ein bestimmtes Thema im Fokus hat. Plötzlich sehe ich überall Anregungen.

In den Studien der kanadischen Sozialpsychologin Jessica Tracy zu Stolz werden zwei Formen dieser Primäremotion benannt: der anmaßende und der authentische Stolz.

Anmaßender Stolz ist die eher negative, überzogene Form. Die Person, die ihn spürt, führt einen Erfolg eher auf ihre Identität zurück und ordnet sich anderen über. Diese Form wird vom Umfeld häufig als arrogant und egoistisch wahrgenommen.

Authentischer Stolz beschreibt hingegen die positive, gesellschaftlich anerkanntere Form. Sie zeigt sich, wenn jemand sich über die eigenen Erfolge freut und sich selbstsicher fühlt. Ein Erfolg wird hier auf die Handlungen und Beharrlichkeit einer Person bezogen, nicht auf die Identität. Diese Form wird von Mitmenschen eher als selbstbewusst und ehrenvoll empfunden.

Die Funktion von Stolz ist, das Bedürfnis nach Selbstwert zu erfüllen. Somit steigert die helle Seite von Stolz unser Selbstwertgefühl. Wenn Stolz in seine Schattenseite kippt, fördert dies Narzissmus.


Möchtest du mehr über Emotionen erfahren und auch deine eigene Gefühlswelt besser verstehen? Dann freue ich mich, wenn du wieder hier vorbei schaust! Ich werde hier alle zwölf Primäremotionen und ihre angenehmen und unangenehmen Seiten beleuchten!

Deine Silvia